PE: Sanierung B104 zwischen Rampe und Gaststätte Seewarte
Haben die Landesregierung und die Stadt Schwerin
die Planung für die Nordtrasse aufgegeben?
Zum Wochenende 09.August wurde die Sanierung eine
Teilstrecke der B 104 zwischen Rampe und Seewarte wieder freigegeben. Die Erneuerung
der „doppelten Fahrbahndecke mit Einbau einer spannungsaufnehmende Gitterlage“ wurde
auch an der Auf- und Abfahrt der Brücke über den Kanal an der Gaststätte
Seewarte durchgeführt.
Diese Sanierung der Fahrbahndecke betrifft damit einen
Teil Abschnitt der B 104, der nach offizieller Planung der Nordtrasse in Kürze
wieder abgerissen werden soll. (s. Anlage) Im Rahmen der Neubaumaßnahme für die
OU-B104 Nordtrasse wird an der Gaststätten Seewarte eine komplett veränderte
Verkehrsführung zu Grunde gelegt, die eine weiträumige Verlegung der aktuellen
Fahrbahn sowie den Abriss und Neubau der Brücke mit allen Zu-und Abfahrten beinhaltet.
Bei der nun abgeschlossenen Sanierung der Fahrbahndecke in
diesem Abschnitt der B104 , bei der man von einer längeren Nutzungsdauer von
bis zu 25 Jahren ausgehen kann, legt
nahe, dass die Landesregierung und die Stadt Schwerin in den nächsten
Jahren nicht mehr an eine Umsetzung der Nordtrasse glauben - sonst wäre die
Sanierung der B104 rund um Gaststätte Seewarte eine üppige Verschwendung von
Steuergeldern. Dies betrifft ca 20% der angefallenen Kosten (ca 500m der 2,5 km
erfolgten Sanierung).
SVZ/Nordkurier v. 15.August 2025
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Mai 2025
Einschätzung der politischen Lage in 2025
nach der Wahl der neuen SPDCDUCSU-Bundesregierung.
Im Koalitionsabkommen
der GroKo wird in der Verkehrspolitik wieder stärker auf den Ausbau aller
Verkehrsträger und insbesondere der Straße gesetzt. Der alte BVWP aus 2016 soll
mit allen geplanten Projekten weitergeführt werden. Zwar wird auch die dringende Sanierung der
bestehenden Infrastruktur bei Bahn und Straße betont, aber kein
Straßen-Neubauprojekt im BVWP soll grundsätzlich neu bewertet werden,…die bisherigen
Neubau-Planungen sollen weiterlaufen. Die Rechte der Bürger bei der Planfeststellung
von Straßenbauvorhaben sollen beschnitten werden…..etc
Textauszüge aus KOA
Vertrag:
https://www.koalitionsvertrag2025.de/sites/www.koalitionsvertrag2025.de/files/koav_2025.pdf
"Deutschland
muss auf dem Weg zur Planungs- und Baubeschleunigung mutige Wege gehen.
Notwendig ist eine grundsätzliche Bearbeitung von Planungs-, Bau-, Umwelt-,
Vergabe- und des (Verwaltungs-)Verfahrensrechts. ……
Am
bestehenden Bundesverkehrswegeplan und den Verfahren zu seiner Aufstellung und
Überprüfung halten wir fest, ebenso am Grundsatz „Erhalt vor Neubau“. Die
vorbereitenden Arbeiten laufen weiter."
Der neue Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder gilt als
Autofan.
https://www.bmv.de/SharedDocs/DE/Artikel/K/Ministerium/patrick-schnieder-bundesminister.html
Nachdem noch der alte BuTa ein riesiges Sondervermögen für Infrastruktur beschlossen hat, ist nun auch für den
unsinnigen und schädlichen Straßenbau wieder genügend Geld vorhanden. Zwar
haben die GRÜNEN eine Konzentration auf Sanierung vor Neubau durchgesetzt, aber
in allen Bundesländern werden nun die alten BVWP Neubau-Projekte wieder
hervorgeholt.
Auch in Schwerin wird die Planung zur Nordtrasse nun wieder verstärkt aufgenommen. So hat das
Straßenbauamt Schwerin gerade neue Vermessungen für die Nordtrasse angekündigt.
(s. Anlage) Eine öffentliche Information und Beratung dazu findet im Ortsbeirat
Wickendorf am 21. 5. 2025 um 18.00 Uhr in der Feuerwehr in Wickendorf statt. Wir bitten euch um kritische Einwendungen zu
diesen Planungen an das Straßenbauamt Schwerin per Mail oder Brief an das Straßenbauamt.
Einen sehr kritischen Bericht hat der Bundesrechnungshof zur finanziellen Schwerpunktsetzung des von der
FDP geführten Bundesverkehrsministeriums in der AMPEL vorgelegt. Er moniert
insbesondere die fehlende Schwerpunktsetzung und Konzentration beim Straßenbau auf
die dringende Sanierung der bestehenden Infrastruktur wie Brücken etc. Diese
Argumente des Rechnungshofes können gut gegen die weitere Planung der
Nordtrasse eingesetzt werden.
https://www.bundesrechnungshof.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2025/brueckenmodernisierung/kurzmeldung.html
Die Zeiten sind nicht besser geworden, aber
trotzdem….
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November 2024
Ergebnisse der Kommunal Wahlen in 2024
Nach den Kommunalwahlen in Schwerin haben sich die
politischen Schwerpunkte verschoben. Die „Autolobby-Parteien“ AfD und CDU haben
gewonnen. Grüne, UB, Linke und SPD haben Stimmen verloren. Mit den veränderten Mandaten
in der Stadtverordnetenversammlung ist eine Mehrheit im Stadtparlament Schwerin
gegen die Nordtrasse in dieser Legislaturperiode kaum noch möglich. Dies ist
für unser Anliegen in Schwerin ein politischer Rückschlag.
Bundespolitik:
Was kommt nach dem Bruch der AMPEL und den Neuwahlen?
Auch wenn der Bau der Nordtrasse nicht in Schwerin, sondern
in der Bundesregierung entschieden wird, so spielt doch die regionale
Zustimmung oder Ablehnung der beteiligten Kommunen eine Rolle in der
politischen Debatte. Aber auch in Berlin droht eher eine weitere Fortsetzung
der bisherigen Politik.
Der Bundes-Verkehrs-Wege-Plan (BVWP) sollte noch in 2024
überprüft und bis 2040 fortgeschrieben werden. Die Kontroversen zwischen den
GRÜNEN und der FDP in der Ampel in der Verkehrspolitik haben zu langen
Verzögerungen geführt und es wird bis zum Wahltag im Februar keine Entscheidung
mehr geben.
Erst nach dem Bruch der Ampel hat das von der FDP geführte
Bundesministerium (BMDV) die rechtlich vorgeschriebenen Planungsunterlagen für
den BVWP (NEU: BVMP 2040) vorgelegt. (Wir hängen die LINKs an) Es geht dabei
nicht um „Einzelprojekte“, sondern um die allgemeinen Rahmenbedingungen der
zukünftigen Verkehrspolitik.
Die wichtigsten Ergebnisse sind:
Verkehrsprognose 2040
Das BMDV hat für den neuen BVMP (neu: BVMobilitätsP) die zugrundeliegende
Verkehrsprognose 2040 vorgelegt. Die Verkehrsprognose 2040 projiziert ausgehend
vom Basisjahr 2019 den Personenverkehr und den Güterverkehr im Jahr 2040
(Prognosehorizont) in Deutschland – also den gesamten Verkehr in Deutschland
auf Bundesebene, regionaler Ebene und kommunaler Ebene zusammen
Die Eckpunkte der Prognose 2040 sind:
·
Aufgrund von Bevölkerungswachstum (+0,9%) und
Wirtschaftswachstum steigt die Gesamt-Personenverkehrsleistung in Deutschland
um 7.9%
·
Dabei steigt die Verkehrsleistung des motorisierten
Verkehrs um 7,4%
·
Die Verkehrsleistung des motorisierten
Individualverkehrs sinkt um 1,1%
·
Die Verkehrsleistung des Bahnverkehrs steigt um
60,1%
·
Die Verkehrsleistung des Fahrradverkehrs steigt
um 31,6%
·
Die Verkehrsleistung des ÖPNV steigt um 23,8%
·
Die Gesamt-Gütertransportleistung wächst um
31,2%, der Zuwachs wird je zur Hälfte vom LKW und Schiene bewältigt.
·
Der LKW Verkehr steigt um 34%
Die CO2 Belastung durch Verkehr sinkt (durch
Elektrifizierung) um 78%. (die CO2 Belastung wird bei E-Mobilität nicht mehr
dem Fahrzeug, sondern den E-Erzeugern zugerechnet und fällt damit nicht mehr
dem Verkehrssektor zu.
Aus den Prognosedaten leitet das BMDV unter Minister Wissing
FDP einen weiteren notwendigen Ausbau der Straßeninfrastruktur und damit eine
Fortschreibung der alten Planung des BVWP 2030 ab.
Die
Verkehrs-Prognose 2040 wurde von Minister Wissing folgendermaßen kommentiert:
„Die Verkehrsprognose 2040 hat eine klare Botschaft: Der Verkehr
in Deutschland wird deutlich zunehmen. Um in Zukunft einen Verkehrsinfarkt zu
verhindern, müssen wir weiter entschlossen handeln und in alle Verkehrsträger
investieren: Wir brauchen ein hochbelastbares Bestandsnetz. Unsere in die Jahre
gekommenen Trassen, Brücken, Tunnel und Schleusen müssen dringend saniert
werden. Der Ausbau der Bahn muss weiter mit Volldampf vorangetrieben werden.
Gleichzeitig sind auch Erhalt und Neubau von Straßen unerlässlich, denn das
Auto bleibt das Rückgrat der Mobilität in Deutschland. Ich kämpfe dafür, dass
die Menschen auch in 2040 frei ihren Mobilitätsbedürfnissen nachkommen können
und die Wirtschaft wächst – dank einer guten Verkehrsinfrastruktur. Es liegt
jetzt am Bundestag dieser Verantwortung gerecht zu werden.“
Was kann für die Nordtrasse in Schwerin aus den Planungsgrundlagen für
den BVMP 2040 abgeleitet werden?
Die schlechte Nachricht:
Das BMDV will einfach wie bisher weitermachen und laufende
Straßen-Ausbauplanungen weiterführen.
ABER: Trotzdem
müssen auch die ca. 1700 Straßen-Einzelprojekte für den BVMP 2040 neu überprüft
werden, ob die Planungsannnahmen aus 2016 noch stimmen, oder ob es gravierende
Veränderungen des Verkehrs bis 2040 geben wird.
In den Planungsprognosen 2040 gibt es für einzelne Regionen
eine gegenläufige Tendenz zu den bundesweiten Steigerungsraten des
Straßenverkehrs. Dies hängt an der regionalen Bevölkerungsprognose.
In Ges. MV
wird die Bevölkerung bis 2040 um ca. 18,2 % abnehmen, mit Auswirkungen auf
Personen- und Warenverkehr. In und um Schwerin wird mit einer stagnierenden
eher leicht abnehmenden Bevölkerungsentwicklung gerechnet.
(mit genaueren Daten können wir noch nicht argumentieren,
weil die „Verkehrszellen“ nur als PDF-Karte aber noch nicht als Daten
vorliegen)
(Beleg: S. 150: Karte als PDF)
https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Anlage/G/BVWP/verkehrsprognose-2040-band-6-1-e-verkehrsentwicklungsprognose-prognosefall-1-basisprognose-2040-ergebnisse.pdf?__blob=publicationFile
Diese neue
Verkehrsprognose 2040 für Schwerin und Umland steht damit im Gegensatz zu den
bisherigen Planungsannahmen des BVWP 2016-2030, der für Schwerin und Umland
eine leichte Steigerung der Bevölkerung und des Verkehrs angenommen hat. Dies
ist eine gravierende Änderung und muss in die Neubauplanung der Nordrasse
einfließen. Bei einer tendenziell sinkenden regionalen Bevölkerung auch in und
um Schwerin, sollte der Bau einer völlig neuen Bundesstraße mit allen seinen
Umweltzerstörungen neu überdacht werden. Die alten Grundlagen der Planung sind überholt
und sollten endlich ad Acta gelegt werden.
Erstaunlich
ist, dass die Bevölkerungsprognose des Landes MV erheblich von der aktuellen
Prognose des BMDV abweicht. So geht das Land nur von einem 5%igen Rückgang der
Bevölkerung bis 2040 aus, und sogar von einer regionalen Steigerung in Schwerin
von plus 3,2%.
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Mai 2024
Diskussion im Kreistag Ludwigslust-Parchim zu
den Anträgen auf Ablehnung der Nordtrasse:
Wir haben in den zurückliegenden Monaten verschieden Gespräche mit den Fraktionen im Kreistag LWLParchim geführt. Dabei haben neben den Grünen insbesondere die CDU Fraktion die Ablehnung der vorliegenden Planung zur Nordtrasse ausgedrückt. Die CDU und GRÜNE Fraktion haben dann Anträge in den Kreistag eingebracht, die nach langer Diskussion in den Ausschüssen des Kreistages in der letzten Sitzung des Kreistages vor der Wahl noch in die Tagesordnung aufgenommen wurde. Mit großer Spannung haben wir die Abstimmung verfolgt.
Am 14.Mai hat der Kreistag den von CDU und GRÜNEN vorgelegten Antrag
zur Ablehnung der Nordtrasse in der vorliegenden Planung mit 37ja: 20nein: 10
Enthaltungen beschlossen. Die SPD Fraktion hat sich im Kreistag überwiegend
enthalten, die Linken haben überwiegend gegen den Antrag gestimmt.
Die Bi aus Rampe hat dazu eine Presseerklärung vorgelegt:
Kreistag LUP lehnt den
Bau der Schweriner Nordumgehung in der geplanten Trassenführung ab
Die geplante Schweriner Nordumgehung
endet am Paulsdamm und soll den zusätzlichen Verkehr direkt durch
Rampe und dann weiter zur A14 führen. Was in Schwerin als angebliche
Entlastung der Innenstadt angesehen wird, führt in Rampe zu einer nahezu
unerträglichen Verkehrsbelastung. Eine Ortsumgehung für Rampe wurde nicht in
den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen.
Es sollen zu den schon heute bis zu
16.000 KfZ täglich, weitere 5.000 KfZ,
davon 500 LKWs, hinzukommen. Mehr Lärm,
mehr Schadstoffe, mehr Unfälle.
Diese gravierende und ignorante
Fehlplanung hat die Bürgerinitiative „Verkehrwende in Rampe“ seit Jahren
thematisiert.
Im Interesse der Einwohner von Rampe
haben die Fraktionen von CDU und
Bündnis90/Die Grünen dieses Problem aufgegriffen.
In der 28.Tagung des Kreistages am
14.Mai, kam der Antrag von CDU und Bündnis 90/Die Grünen „Umlandbewohner
schützen, Moore bewahren - Klares Nein des Kreistages zur Nordumgehung für
Schwerin in der geplanten Trassenführung“ zur Abstimmung.
Der Antrag wurde mehrheitlich
angenommen.
„Der Kreistag Ludwigslust-Parchim
spricht sich gegen den Bau der
Nordumgehung Schwerin in der aktuell geplanten Trassenführung, hinführend
durch den Ortsteil Rampe der Gemeinde Leezen und dann durch das Ramper und Wickendorfer
Moor, aus und fordert den Landrat und den Kreistagspräsidenten auf, frühzeitig Bedenken
gegen das Staßenbauprojekt in der geplanten Form aus Landkreissicht in den
Entscheidungsebenen geltend zu machen
und gegebenenfalls auf eine den
schutzwürdigen Interessen der Umweltbewohner und Natur gerecht werdenen
Planänderung hinzuwirken“
Wir freuen uns über den ablehnenden Beschluss
des Kreistages zur Schweriner Nordumgehung. Die Stadt Schwerin darf ihre
eigenen Verkehrsprobleme nicht einfach auf Kosten des ländlichen Umlandes
entsorgen.
Noch in 2024/25 soll ein neuer
Bundesverkehrswegeplan aufgestellt werden. Wir fordern die Landesregierung auf,
die Anmeldung für die Schweriner Nordumgehung zurückzunehmen.
April 2024
Das Petitionsverfahren im Landtag MV ist abgeschlossen:
Das
von der Bi eingeleitete Petitionsverfahren, das wir mit Unterstützung von 1891 Bürgern in 2022 gestartet haben ist abgeschlossen. Der
Petitionsausschuss hat am 10. Januar 2024 zur Nordtrasse eine Anhörung mit den
zuständigen Ministerien, der Planungsbehörde, der Stadt Schwerin und der Bi
durchgeführt. In dieser Anhörung konnte die Bi ihre Argumente gegen die
Schweriner Nordtrasse in einer sachlichen Atmosphäre vortragen und hat
offensichtlich die Abgeordneten des Petitionsausschusses im Landtages MV
weitgehend überzeugen können.
Der
Petitionsausschuss hat nach Auswertung der Anhörung und der vorliegenden
schriftlichen Stellungnahmen der Ministerien und der Bi am 29. April 2024 eine
Beschlussempfehlung an den Landtag eingereicht (DRS Nr. 8/3633, Nr.1). In
dieser mit breiter überfraktioneller Mehrheit gefassten Beschlussempfehlung des Ausschusses wird die
vorliegende Entwurf-Planung sehr kritisch hinterfragt und eine weitreichende
Überprüfung des Planungsvorhabens gefordert. Damit verliert die Planung der
Nordtrasse erheblich an Unterstützung im Landtag MV.
Als
besonders kritisch wurde in der Anhörung die Auswirkung der Nordtrasse auf die
Anwohner des Ortes Rampe angesehen, die bisher in der vorliegenden Planung
keinerlei Rolle gespielt haben und schlicht ignoriert wurden, obwohl der
zusätzliche Verkehr von der Nordtrasse voll durch den Ort geleitet werden soll.
Hier konnte die Planungsbehörde keinerlei realistische Verbesserungen vorlegen.
Unsere
Argumente, dass die Planung der Nordtrasse für Schwerin völlig überholt und
nicht mehr zeitgemäß ist, aber erheblichen Umweltschaden verursacht setzt sich
auch auf Landesebene immer stärker durch.
20.Januar 2024:
"AGORA Energiewende" hat einen neuen Bericht über die Einhaltung der CO2-Sektorziele in 2023 veröffentlicht. Im Verkehrsektor nehmen die CO2 Belastungen nicht ab. Die Lücke zu den gesetzlich vorgebenen CO2 Minderungszielen nach dem Klimaschutzgesetz wird immer größer.
Grafik: LINK: https://www.agora-energiewende.de/publikationen/die-energiewende-in-deutschland-stand-der-dinge-2023

10. Januar 2024
Petitionsausschuss des Landtages M-V hat am 10.Januar 2024 eine Anhörung zur
Nordumfahrung Schwerin mit der Bi und den Ministerien durchgeführt
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der Petition gegen die
Nordumfahrung Schwerin,
nun ist es bereits über ein Jahr her, seitdem wir als "Initiative
Klimaschutz Schwerin" unsere Petition gegen den Bau der Nordumfahrung
Schwerin an den Vorsitzenden des Petitionsausschusses des Landtages
Mecklenburg-Vorpommern, Herrn Thomas Krüger (SPD), übergeben haben. Seither
ist eine Menge passiert. Wir waren weiter fleissig, haben auf verschiedenen
Ebenen (Kommunal-, Landes- und Bundespolitik) mit verschiedenen Akteuren
gesprochen, haben uns mit anderen Bürgerinitiativen vernetzt und haben weiter
öffentlich über die Folgen des aus unserer Sicht unnötigen, umweltschädlichen
und viel zu teuren Straßenbauvorhabens informiert. Die vielen Schritten
unserer ehrenamtlichen Arbeit können Sie hier im Detail verfolgen:
initiativeschwerinklimaschutz.blogspot.com/
Fakt ist: Käme die rund 4 Kilometer lange Straße, wäre sie nach aktuellen
Kostenschätzungen rund 40 Millionen Euro teurer, als ursprünglich geplant.
Lagen die Kostenschätzungen 2014 noch bei 33 Millionen Euro, so umfassen sie
inzwischen mehr als 70 Millionen Euro. Entsprechend steigt der Eigenanteil
der Landeshauptstadt Schwerin.
Was für eine gewaltige Summe bei einem einen prognostizierten
Fahrtzeitvorteil von nur wenigen Minuten. Und das in Zeiten, in denen der
Verkehrssektor in Deutschland sämtliche Klimaschutzziele verfehlt und in
denen jeder Cent für den Erhalt der bereits bestehenden Infrastruktur
benötigt wird:
www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/verkehrswege-kommunen-kosten-studie-100.html
Auf seiner Sitzung am 10.01.2024 konnten wir nun dem Petitionsausschuss des
Landtages Mecklenburg-Vorpommern in einer Anhörung zu unserer Petition unsere
Argumente darlegen. Wir erläuterten, warum die Rahmenbedingungen für den Bau
der Nordumfahrung inzwischen völlig andere sind, als noch vor 10 Jahren, und
warum die Straße deshalb heute noch weniger notwendig ist, als damals. Wir
zeigten auf, dass bei der Einreichung des Straßenbauvorhaben für den
Bundesverkehrswegeplan mit einer entscheidenden Kennzahl getrickst wurde, um
den angeblichen Bedarf für die Straße zu begründen. Und wir stellten die
Umweltgüter dar, die beim Bau der Straße betroffen wären. Zahlreiche
Landtagsabgeordnete stellten Nachfragen, um sich ein umfassendes Bild zu
verschaffen.
Auf der Anhörung stellten auch die Vertreterinnen und Vertreter der
Landesregierung und der Stadt Schwerin ihre Sichtweisen dar. Beide verwiesen
auf die Beschlusslagen in der Stadtvertretung Schwerin und im Landtag M-V.
Beide Gremien hatten sich nach Anträgen, die Straßenplanung zu stoppen, für
deren Weiterführung ausgesprochen. Auffällig war jedoch, dass weder Landesregierung,
noch Stadt Schwerin sachliche Gründe für den Straßenbau vortragen konnten.
Aktuell wird von der Landesregierung eine neue Verkehrsprognose erstellt, die
Ende des Jahres vorliegen soll.
Wir werden weiter über den Unsinn dieses Straßenbauvorhabens aufklären und
werden uns bemühen, zu anderslautenden politische Entscheidungen beizutragen.
Das es anders geht, zeigt die Stadt Sternberg (LK Ludwigslust-Parchim). Dort
hat sich die Stadtvertretung nach Neubewertung einer geplanten
Umgehungsstraße im November 2022 gegen das Vorhaben entschieden.
Unterstützt werden wir bei unserer Engagement von der Bürgerinitiative in
Rampe (LK Ludwigslust-Parchim). Die Menschen dort wären neben den
Anwohnerinnen und Anwohnern in Schwerin-Wickendorf ebenfalls massiv durch den
Straßenbau betroffen. Denn eine Nordumfahrung von Schwerin würde das
Verkehrsaufkommen in Rampe weiter erhöhen. Schon jetzt kommt es dort in
Stoßzeiten zu massiven Staus und zu enormer Lärm- und Abgasbelastung.
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der Petition gegen die Nordumfahrung
Schwerin,
wir halten Sie weiter auf dem Laufenden. Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie
sich wie immer gern an unsere E-Mail-Adresse klimaschutz_schwerin@web.de
Viele Grüße
Ihre Initiative Klimaschutz Schwerin
Bürgerinitiative „Stoppt die Nordtrasse – Initiative Schweriner
Klimaschutz“
Alle Informationen und
Fortschritte zur Petition gibt’s hier.
Haben Sie eine Frage oder einen Hinweis zur Petition? Bürgerinitiative
„Stoppt die Nordtrasse – Initiative Schweriner Klimaschutz“ hat die Petition
gestartet. Klicken Sie hier, um Kontakt
aufzunehmen.
Herzliche Grüße
Ihr Team von openPetition
openPetition ist
nicht für den Inhalt der Nachrichten unserer Nutzerinnen und Nutzer
verantwortlich. Für alle Nachrichten gelten unsere Nutzungsbedingungen.
Unangemessene Inhalte können Sie an info@openpetition.net
melden.
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SVZ: 11.Oktober 2023
Umstrittenes
Bauvorhaben Nordumgehung Schwerin wird fast
40 Millionen Euro teurer
Von Martina Schwenk |

Die Paulsdammbrücke in Schwerin/Seewarte
würde für die Nordumgehung weichen.
Die Bundesregierung hat eine neue Kostenschätzung für
das Großprojekt vorgelegt. Was bedeutet die Kostenexplosion für das Vorhaben?
Seit vielen
Jahren geplant und in Schwerin weiterhin stark diskutiert: Das ist die
Nordumgehung. Mit dem Bauprojekt soll die 3,9 Kilometer lange Lücke zwischen
dem bisherigen Ende der Umgehungsstraße und dem Paulsdamm geschlossen werden.
Ein Projekt, das zudem Millionen an Kosten bedeutet – und die sind weiter
gewachsen. Das zeigt ein Bericht des Bundesministeriums für Digitales und
Verkehr (BMDV).
Das BMDV hat
bereits im Juli dieses Jahres eine „Übersicht der Gesamtmittelbedarfe für die
Aus- und Neubauvorhaben der geltenden Bedarfspläne von Schiene, Straße und
Wasserstraße“ aufgestellt. Der Bericht soll – nach einem entsprechenden
Beschluss 2022 – dem Haushaltsausschuss des deutschen Bundestages jährlich
vorgelegt werden, in aktualisierter Form. Das bedeutet auch: eine aktuelle
Übersicht der Investitionskosten für alle Projekte aus dem
Bundesverkehrswegeplan 2030.
Dazu gehört
die Nordtrasse in Schwerin. Ein Blick auf den Bericht, der der SVZ vorliegt,
zeigt: Angefangen von den 33 Millionen Euro – Stand 2014 – über die zuletzt
angegebenen rund 60 Millionen Euro steht die Nordumgehung laut der neuen
Bedarfsrechnung bei Kosten von 70,3 Millionen Euro.
Steigende Preise machen Nordumgehung Schwerin teurer
Warum
steigen die Kosten weiter? Bereits mit Aufstellung des BVWP 2030 war aufgrund
des Planungsstandes und der Haushaltsrestriktionen bekannt, dass die Projekte
nicht – wie theoretisch angenommen – parallel geplant und umgesetzt werden
können, heißt es etwa im Bericht des BMDV. Schon allein durch die späteren
Projektumsetzungen würden sich Kostensteigerungen ergeben. Das gilt für alle
Projekte des BVWP.
In der
Rechnung schlage sich etwa die Entwicklung der Baupreise nieder, heißt es
weiter. Der gewichtete Baupreisindex für die Bundesfernstraßen sei im
Jahresdurchschnitt 2022 gegenüber dem Vorjahr um etwa 16,6 Prozent angestiegen.
Bürgerinitiativen gegen die Nordumgehung
Noch haben
die Arbeiten an der Nordumgehung nicht begonnen, Vorarbeiten für die weiteren
Planungen laufen. Seit September etwa werden an mehreren Stellen in Schwerin
Vermessungsarbeiten durchgeführt. Während die Trasse von Stadt und Land
unterstützt wird, setzten sich unter anderem zwei Bürgerinitiativen gegen die
Pläne ein. Der Eingriff in die Natur, der Verkehr und veraltete Pläne gehören
dabei zu den Hauptkritikpunkten.
„Mit dieser
neuen Kostenschätzung für die Nordtrasse wird das Vorhaben immer
unwirtschaftlicher“, so Bernd Köppl von der Initiative Schwerin Klimaschutz. Es
sei längst überfällig, dass Straßenbauvorhaben wie die Nordtrasse vom Land MV
überprüft „und die begrenzten Finanzmittel auf die dringend notwendigen
Sanierungen von Brücken konzentriert werden“. Dazu gehöre etwa die Brücke der
B104 an der Seewarte.
So geht es mit Plänen für Nordumgehung in Schwerin
weiter
Auf der
Liste des Bedarfsplans für Bundesfernstraßen stehen laut Bericht des BMDV 1360
Hauptprojekte. Das Projekt der Nordumgehung gehört dabei zu denen, die als
vordringlich eingestuft sind. Die aktuell laufenden Messungen in den Bereichen
Rampe und Wickendorf sollen voraussichtlich im Dezember abgeschlossen sein.
Das
Verkehrsministerium Schwerin verfolgt das Projekt seit Jahren. Mitte kommenden
Jahres sollen voraussichtlich Gutachten vorliegen. Mit diesen als Basis soll
die nächste Projektstufe eingeleitet werden.
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SVZ 19. September 2023:
Die Landesregierung beauftragt Einmessungen der Trasse...
Klimaziel 2021 - na und?
In dem Beitrag (Link) wird sehr deutlich dargestellt, dass wir mit unsrer
Initiative der Politik Dampf machen müssen, sonst passiert nichts.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/klimaziel-scheuer-co2-100.html
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Planungsunterlagen aus der Sitzung OBR v. 06.mai 2021:
Straßenbauamt Schwerin - PG Großprojekte...Nordtrasse
Planung Nordtrasse zwischen Wickendorf und Carshöhe